Typografie ist fast schon eine aussterbende Kunst. Im Zeitalter des Internets fehlt den meisten Menschen das Gefühl für die Schönheit der Schrift. So wie der Kugelschreiber die Handschrift von Generationen verdorben hat, wird seit dem Einsatz der digitalen Medien und vielen Fonts kaum noch Wert gelegt auf gute Typografie. Mein Kampf dagegen sind meine eigenen Fonts.
Meine ersten Erfahrungen mit Satz durfte ich noch mit Bleilettern am Setzkasten machen. Da wurden Versaltexte noch „ausgeglichen”. Dann kam die große Freiheit mit dem ersten Fotosatz und später das abrubbeln von Letraset für markante typografische Blickfänge. Heute ist alles möglich was nur möglich ist – da wird verzerrt und gebogen, werden Perspektiven und Schatten angewandt – aber das hat nichts mit Typografie zu tun. Für mich gibt es für jeden Auftrag, für jeden Kunden, für jedes Metier nur eine optimale Schrift. Wer es nicht sieht, der spürt es ganz unterbewusst.
Das Entwerfen einer neuen Schrift gehört für mich zu den Sternstunden. Unzähligen Stunden an Vorentwürfen folgen noch mehr Stunden für die Reinzeichnung der Schrift. Dann werden Worte gesetzt und eventuelle Schwachstellen gesucht. Am Ende steht dann eine Schrift, die sich in der Praxis bewähren kann/muss.
Durch die Anschaffung von FontLab, einem professionellen Font-Programm, kann ich jetzt alle meine Ideen umsetzen, in Illustrator vektorisieren und dann in Fontlab zu Fonts anlegen, die auf allen PC anwendbar sind. Bis heute sind so 30 verschiedene Schriften mit 87 Schnitten entstanden. Hier alle auf einen Blick.